Bildschirme
Folge “Erziehungsratgeber” in Zusammenarbeit mit den Freiburger Nachrichten
„Sobald ich einen Bildschirm zur Hand nehme, stürzen meine Kinder (2 und 4 Jahre) zu mir und schauen auch darauf. Ich finde, es ist fast nicht möglich, die aktuellen Empfehlungen umzusetzen und den Kindern in den ersten Lebensjahren keine Bildschirme zu zeigen. Was sind denn die Konsequenzen davon wirklich?“
Tatsächlich sind Bildschirme mittlerweile auch im Alltag der kleinsten Kinder wohl oder übel präsent – im Bus, im Wartezimmer, im Schuhgeschäft, und natürlich zu Hause. Sie ziehen die Aufmerksamkeit, besonders von kleinen Kindern, ganz stark auf sich. Es geht wohl realistischerweise eher darum, sich dessen bewusst zu sein, als sich zum Ziel zu setzen, jeglichen Kontakt mit Bildschirmen zu verhindern.
Das Problem mit den Bildschirmen in der frühen Kindheit ist hauptsächlich, dass sie nicht genügend und keine altersgerechte Stimulation bieten, damit die Kinder sich gut entwickeln können. Das Kind braucht Austausch mit anderen Menschen und Aktivitäten, bei denen es seine 5 Sinne gebrauchen kann. Die Zeit vor dem Bildschirm ist also Zeit, die das Kind nicht für altersgerechtere Aktivitäten, für Bewegung und für soziale Kontakte brauchen kann.
Gleichzeitig können die Kinder in diesem Alter noch nicht unterscheiden zwischen Realität und „Bild“. Wenn sie Filme sehen, wirken sie zwar ruhig, innerlich führt das jedoch eher zu Unruhe.
Dazu kommt, dass wir Erwachsene selbst viel Zeit vor einem Bildschirm verbringen. Während diesen Momenten ist unsere Aufmerksamkeit vereinnahmt und die Kommunikation mit den Kindern leidet oft darunter.
Je häufiger Handys, Fernseher, Tablets usw. um das Kind herum angestellt sind, desto mehr Entwicklungsrückstände, Probleme mit sozialen Kontakten und der Emotionsregulation, Schlafprobleme oder Übergewicht erwarten wir also.
Natürlich können wir nicht verhindern, dass die Kindern in den ersten Lebensjahren Bildschirme sehen. Wir können jedoch darauf achten, dass es im Alltag möglichst viele Momente gibt, in denen kein Bildschirm das Kind von seinem Spiel ablenkt und in denen wir Erwachsene voll und ganz präsent sind, ohne selber von einem Handy oder Tablet abgelenkt zu werden.